Oschatzer Männer verstärken sich mit einer Sachsenliga-Spielerin
Der Landesliga-Absteiger PSV plant 2023/24 den direkten Wiederaufstieg. Eine Position im Team wird neu besetzt. In der zweiten Mannschaft gibt es Veränderungen – auch durch einen Döbelner Neuzugang.Christian Kluge
20.06.2023, 18:30 Uhr
Oschatz. Nach Platz zwei in der Landesliga-Relegation Anfang Mai – hinter der dritten Mannschaft der Leutzscher Füchse – und dem damit verbundenen Abstieg in die 1. Bezirksliga haben sich die erste und die anderen fünf Herrenmannschaften beim Post SV Telekom Oschatz auf einigen Positionen neu sortiert. Steffen Wolfram vom PSV-Bezirksklasse-Team, der in der ersten Oschatzer Vertretung in der vergangenen Saison oft erfolgreich ausgeholfen hat, gehört nun zum Stamm-Sechser und ersetzt dort Thomas Schneider.
Letzerer ist nun Spitzenspieler der zweiten Mannschaft, aber: „Wir können zwischen den letzten drei Spielern aus der ersten Vertretung und ihm immer problemlos tauschen, weil sie in der LivePZ sehr eng beisammen sind“, berichtet Gerd Zeibig, der bei der Ersten auf Position fünf geführt wird. Die LivePZ heißt ausgeschrieben Live-Punkt-Zahl und kennzeichnet die Stärke eines Spielers.
Der Oschatzer Spitzenspieler ist Moritz Camen
In dieser Wertung hat der Oschatzer Spitzenmann Moritz Camen mit 2.021 Punkten deutlich die Nase vorn. „Er war letzte Saison einer der besten Spieler der gesamten Landesliga und hätte auch eine Klasse höher antreten können“, weiß Zeibig und ergänzt: „Unser Saisonziel für 2023/24 ist ganz klar die Rückkehr in die Landesliga.“
Neben Wolfram (1.716 Pkt.) und Camen treten wie 2022/23 Patrick Höhne (1.836), Senior Olaf Dathe (1.785) – mit WM- und EM-Erfahrung – Thomas Missale (1.729) und Gerd Zeibig (1.705) für die erste Oschatzer Mannschaft an die Tische. Schneider (1.708) führt nun also das Bezirksklasse-Team an, das sich prominente Unterstützung aus Döbeln geholt hat.
Steffi Roßberg beim Turnier um den Pokal des Oberbürgermeister der Stadt Oschatz Ende August 2022 in Aktion. Sie wechselt jetzt vom Frauen-Sachsenligisten Döbelner SV Vorwärts zum Oschatzer Bezirksklasse-Männerteam.
© Quelle: Christian Kluge
„Steffi Roßberg ist für die kommende Saison nach Oschatz zurückgekehrt“, sagt Zeibig. „Sie passt gut rein in unsere Bezirksklasse-Mannschaft, die letzte Saison gerade so den Klassenerhalt geschafft hat.“ Roßberg (LivePZ 1.480) spielte vor Jahren schon im PSV-Frauenteam, das dann jedoch aufgelöst wurde. Zuletzt war sie für den Frauen-Sachsenligisten Döbelner SV Vorwärts im Einsatz, der als Tabellenachter in die Relegation musste und 2022/23 permanent mit Besetzungsproblemen zu kämpfen hatte.
Zeibig: „Bis hin zur Landesliga-Ebene können in Sachsen auch Frauen in den Männermannschaften mitspielen.“ Das nutzten zuletzt auch die Leutzscher Füchse, die in der Herren-Landesliga manchmal mit vier Frauen aus der Regionalliga antraten.
Harte Konkurrenz in der 1. Bezirksliga
„Für uns wird der direkte Wiederaufstieg auf jeden Fall nicht einfach“, meint der Oschatzer Versicherungsfachmann. „Einige Bezirksligisten haben jetzt ordentlich aufgerüstet. Holzhausen und Leutzsch sind sowieso immer gefährlich.“ Denn die Leutzscher Füchse, deren erste Vertretung in der 3. Liga spielt, können aus einem Reservoir von nicht weniger als 16 Herrenmannschaften schöpfen. Und auch den SV Arzberg, der 2022/23 mit 25:11 Punkten als Dritter der 1. Bezirksliga den Aufstieg verpasst hat, dürfen die Telekom-Männer nicht unterschätzen.
PSV-Vereinschef Michael Camen – selbst noch in der zweiten Mannschaft aktiv – ist derweil schon mit der Finanzierung der kommenden Saison beschäftigt. Erst kürzlich erhielt er „für den weiteren Aufbau und die Unterstützung der Tischtennisspieler“ (O-Ton Camen) von Marcus Riemer, dem Döbelner Niederlassungsleiter der Veolia Wasser Deutschland GmbH, einen Scheck genau für diesen Zweck.
Für die Unterstützung der Oschatzer Tischtennisspieler konnte mit Veolia ein neuer Sponsor gefunden werden. Übergeben wurde der Scheck von Marcus Riemer (Veolia/2.v.li.) an Michael Camen (links), den Vorsitzenden des PSV Telekom Oschatz.
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Und auch aus dem Nachwuchsbereich gibt es erfreuliche Neuigkeiten zu vermelden. Michael Camen: „Bei den Kreis-Kinder- und Jugendspielen in Torgau waren kürzlich 43 Kinder aus dem Landkreis Nordsachen am Start. Unsere Teilnehmer konnten in allen Altersklassen vordere Plätze erkämpfen.“
Sieger wurden die Oschatzer Hanns Eberlein und Kalle Bruhns im Doppel der U11. Eberlein gewann auch die Einzelkonkurrenz. In der U13 siegte das PSV-Doppel Lenny Zieger/Junis Korn. Und bei den Mädels fegte Ronja Eberlein die Konkurrenz vom Tisch und holte Gold in der U13. Stark auch der zweite Platz von Jane Herzog in der U18.
Die Oschatzer konnten bei den Kreis-Kinder- und Jugendspielen im Tischtennis in Torgau in allen Altersklassen vordere Plätze erkämpfen.
© Quelle: privat
Und wie sieht es mit einer Trainingspause bei den Oschatzer Tischtennisspielern aus? „Machen wir nicht“, sagt Gerd Zeibig. Da seinem Verein das Tischtennis Center Oschatz gehört, gibt es keine Schließung in den Sommerferien. Und genau dort steht am Freitag schon der nächste interessante Termin für die PSV-Aktiven auf dem Programm. „Dann kommt unser Ausstatter, der Tischtennis-Shop Stein aus Chemnitz, mit neuem Material zu uns, das wir dann testen können. Unter anderem bei den Belägen der Schläger gibt es immer Neuentwicklungen.“
Oberbürgermeister-Turnier am 26. August
Und bevor im September die neue Punktspielsaison startet, steigt am 26. August noch ein Highlight in der Oschatzer Tischtennis-Halle: Das traditionelle Turnier um den Wanderpokal des Oberbürgermeisters. Hier waren im Vorjahr 36 Spieler und Spielerinnen am Start. Bei den Frauen gewann vor zehn Monaten Steffi Roßberg – damals noch für den Döbelner SV Vorwärts.
Der Oschatzer Pokalverteidiger Patrick Höhne hätte mit dem dritten Sieg in Folge – 2020 und 2021 fiel das Turnier aufgrund der Corona-Pandemie aus – den Wanderpokal für immer in sein Wohnzimmer stellen können. Hier gab es aber im Viertelfinale einen Paukenschlag, als Altmeister und Senioren-EM-Teilnehmer Olaf Dathe seinen Teamkollegen Höhne mit 3:2 bezwang. Sieger wurde am Ende Leon Schubert vom TTC Lugau.